Förderung junger Talente
Internationaler Johann Heinrich Schmelzer Wettbewerb
Der Internationale Johann Heinrich Schmelzer Wettbewerb, 1993 gegründet und benannt nach dem wegweisenden Komponisten und Geiger am Wiener Habsburgerhof des 17. Jahrhunderts, findet alle drei Jahre im Rahmen der Internationalen Barocktage Stift Melk statt.
Schmelzer, um 1620 im nahe gelegenen Scheibbs geboren, gilt als erster „Österreicher“ mit dem Titel Kaiserlicher Hofkapellmeister. Er beeinflusste die Entwicklung der Sonate und hinterließ ein vielschichtiges Werk, obwohl nur ein Teil seiner Kompositionen bis in die Gegenwart erhalten blieb. Von den überlieferten Werken wiederum ist nur ein Teil erfasst, viel Wertvolles schlummert in den Archiven und harrt noch seiner Entdeckung.
Prof. Helmut Pilss, Gründer der Melker Pfingstkonzerte, und Prof. Dr. Bernhard Trebuch wollten mit dem Wettbewerb das Interesse an den Werken von Johann Heinrich Schmelzer, Heinrich Ignaz Franz Biber oder Johann Joseph Fux stärken, er sollte aber auch eine „Initialzündung“ für die junge, aufstrebende Barockmusikszene sein, die sich länderübergreifend in ganz Europa entwickelt hatte.
Und so wurde ein einzigartiger Wettbewerb gegründet, der die Individualität und Vielfalt der „Szene“ anerkennen und fördern wollte. Jungen Musikern und Solisten wird damit die Möglichkeit gegeben, sich in fünf Kategorien dem Wettstreit zu stellen und vor einer Jury zu behaupten: Gesang, Ensemble, Streich-, Blas- und Tasteninstrumente.
Voller Stolz und Freude erinnert sich Max Volbers heute an eine aufregende, inspirierende und lehrreiche Zeit zurück:
Max Volbers (Blockflöte), der Gewinner des letzten Wettbewerbs von 2017 stellt fest: "Eigentlich sind Wettbewerbe ja Extremsituationen für einen Musiker. Der Druck - nicht zuletzt der ganz und gar selbstgemachte - ist immens! Die eigentliche Kunst ist es, die monatelange Vorbereitung auf einen Punkt auf der Bühne zu fokussieren, an dem man einfach nur noch loslässt und mit ganzem Herzen Musik macht. Schwer hat mir das der Schmelzer-Wettbewerb nicht gemacht: Beide Runden fanden in traumhaften Sälen, mit hervorragenden Cembali und vor einem wunderbaren Publikum statt. Die Lust jedes einzelnen Hörers an der Alten Musik war förmlich greifbar - selten habe ich ein Publikum erlebt, das so viel zurückgibt! Getragen wird der Wettbewerb von einem tollen Team, das sich um jedes Detail mit größter Hingabe und Hilfsbereitschaft kümmert - man muss letzten Endes nur kommen und spielen - perfekt!"
In einem öffentlichen Finalistenkonzert wird schließlich dem Publikum das Ergebnis des dreitägigen Wettbewerbs präsentiert.
Auch Michael Schade ist die Förderung junger Künstler ein besonderes Herzensanliegen, dem er sich bereits seit Jahren mit dem von ihm initiierten Young Singers Project der Salzburger Festspiele und der Stella Maris International Vocal Competition verschrieben hat – diese gelten mittlerweile als Vorzeigeprojekte im Bereich der Nachwuchsförderung.
In Melk nimmt sich Michael Schade der Weiterentwicklung des traditionsreichen Wettbewerbs an. Durch sein Engagement und das Sponsoring der Schellhammer Capital wurde das Preisgeld des Internationalen Johann Heinrich Schmelzer Preises auf EUR 5.000,- erhöht. Zudem erhalten die jungen Künstler eine Konzertverpflichtung für die jeweils darauf folgende Saison der Internationalen Barocktage.
Erstmals wurde 2017 auch ein Förderpreis in Höhe von EUR 1.000,- unter Mitwirkung des Publikums vergeben. Gestiftet wurde der Förderpreis vom Präsidenten des Fördervereins der Internationalen Barocktage Stift Melk, Herrn Professor Gerhard Stabentheiner.
Gewinner und Gewinnerinnen des Internationalen Johann Heinrich Schmelzer Wettbewerbs
2017
1.Preis: Max Volbers, Blockflöte (Österreich)
Förderpreis: Evgeni Sviridov, Violine (Russland)
2014
1.Preis: Tabea Debus, Blockflöte (Deutschland)
2011
1.Preis: Jan van Hoecke, Blockflöte (Schweiz) und Anne Freitag, Traversflöte (Schweiz)
2. Preis: Jan van Hoecke, Blockflöte (Schweiz)
2008
1. Preis: Duo Lesaulnier (Frankreich)
Ensemblepreis: Michael Hell, Cembalist mit dem Ensemble Vezzoso (Österreich)
2005
1. Preis: Ensemble Vivante (Österreich)
2002
1. Preis: Barbara Tisler, Sopran (Slowenien)
1999
Drei 2. Preise: Maia Silberstein, Barockvioline (Belgien)
Maria Mittermayr, Traversflöte (Österreich)
Benedek Csalog, Traversflöte (Ungarn)
1996
1. Preis: Susanne Pumhösl, Cembalo (Österreich)
1993
1. Preis nicht vergeben
2. Preis: Blockflöten Ensemble Schwertberg (Österreich)